Meinungen zum Projekt roadmap flexpro
Erfahren Sie was unsere Professoren über das Projekt Roadmap flexPro denken und erhalten Sie weitere Eindrücke zum Projekt:
Prof. Dr. Döpper
![]() Prof. Dr. Frank Döpper ist seit 2017 Professor an der Universität Bayreuth und arbeitet am Lehrstuhl für umweltgerechte Produktionstechnik. |
Wir beschäftigen uns mit allen Themenfeldern rund um die Produktion. Unser Motto am Lehrstuhl lässt sich anhand von drei Schlagwörtern gut beschreiben: „Produktion besser machen“. Darunter fällt beispielsweise die Gestaltung kundenindividueller Produkte: „Von der Pralinenherstellung bis hin zur Herstellung technischer Güter, all dies versuchen wir effizienter zu gestalten“. Hierbei ist anzumerken, dass „kundenindividuell“ von Unternehmen zu Unternehmen anders interpretiert wird. Individuell, wie der Name eben schon sagt, bedeutet auf den einzelnen Kunden zugeschnitten und gerade diese Eigenschaften optimal umzusetzen, macht das Projekt unheimlich spannend. Wir versuchen insgesamt Ansätze zu schaffen, mit denen Unternehmen den Nutzen ihrer Produkte für ihre Kunden deutlich steigern können.
Unter anderem war ich an der Konzeption und Beantragung des Projektes beteiligt. Es war spannend und eine Freude, ein so vielschichtiges Projekt unter der Beteiligung von über 45 Partnern aus der Wirtschaft, zwei Hochschulstandorten und insgesamt neun Lehrstühlen bzw. Professuren auf den Weg zu bringen.
Wir präsentieren unterschiedliche Themenschwerpunkte rund um die Produktion. Darunter zählt beispielsweise die Betriebsorganisation. Eine Fragestellung ist hierbei: Wie kann ich die Produktion optimal managen und organisieren? Da die Varianz der Kunden wächst, nimmt damit auch die Komplexität der Produktion zu. Hierbei bietet uns natürlich auch der 3D-Druck die Möglichkeit, den Unternehmen etwas Greifbares und Handfestes zu präsentieren. Im Einklang mit der Digitalisierung versuchen wir mit speziellen Messtechniken Daten besser auszuwerten, um so eine ressourceneffizientere Produktion zu gewährleisten. Also gehen wir alle Produktentstehungsphasen von der Produktgestaltung bis hin zum Produktionsmanagement gemeinsam an.
Das erste was mir in den Sinn kommt ist “was will der Kunde“ – auch wenn das vier Wörter sind. Wir versuchen mit den Unternehmen die regionalen Stärken zu festigen, um den Absatz heimischer Produkte zu fördern. Wir wollen den Kunden überzeugen, dass regional hergestellte Produkte besser in Qualität und Ausführung sind, um so die heimische Wirtschaft gegenüber globalen Akteuren zu stärken. Natürlich können Produkte teilweise kostengünstiger im Ausland hergestellt werden, jedoch wollen wir Kunden von den Vorteilen eines auf ihn zugeschnittenen Produkts überzeugen. Mit dem verstärkten Blickpunkt auf die individuellen Präferenzen des Kunden setzen wir dessen Wünsche und Anforderungen an das Produkt gepaart mit hoher Qualität um. Wir versprechen uns, mit der individuellen Fertigung eine gewisse Emotionalität beim Kunden zu wecken, um langfristig mit neuen Technologien und unkonventionellen Ansätzen etwas zu verändern.
Als Hochschulen zeigen wir den Unternehmen auf, welche Technologien, Handlungs- und Spielräume ihnen heute zur Verfügung stehen. In der „Roadmap FlexPro“ wird ermittelt, welche Herausforderungen und welchen Bedarf die einzelnen Unternehmen haben. In Kombination mit der Kreativität unserer Projektpartner aus der Wirtschaft versuchen wir, die gefundenen Potenziale umzusetzen, dazu dienen unter anderem dies Themencluster und Demonstratoren in unserem Projekt. Und zu guter Letzt, noch eine persönliche Frage…, angenommen Sie würden wie der schiffsbrüchige Robinson Crusoe auf einer einsamen Insel stranden, welche 3 Gegenstände würde Sie gern bei sich haben wollen? Auf jeden Fall meine Familie, das sind genau drei Köpfe. Dann kommt bestimmt keine Langeweile auf. |
Prof. Dr. Guthe
Prof. Dr. Michael Guthe ist Inhaber des Lehrstuhls Grafische Datenverarbeitung an der Universität Bayreuth. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Computer Aided Design, Echtzeitgrafiken und Mensch- Maschine Interaktionen. |
Wir beschäftigen uns mit der grafischen Datenverarbeitung, d. h. mit allen Themen, die mit der Verarbeitung, Erzeugung und Animation von Bildern zu tun haben, insbesondere mit der 3D-Modellierung. Seit kurzem setzten wir uns auch mit dem 3D-Druck auseinander.
Wir übernehmen primär den Bereich der Schnittstelle zwischen dem Kunden und der Produktion. Besonders der Designbereich spielt hierbei eine große Rolle, wo der Kunde seine individuellen Präferenzen an das Design anpassen kann und dazu grafische Benutzeroberflächen verwendet
Wir haben als erstes den Bereich des Konfigurators, bei dem der Kunde das Design selbst entwerfen und verändern kann und als zweites den Bereich der Überwachung des 3D-Druckes.
Praxisorientiert, interdisziplinär und vielfältig.
Wir wollen engeren Kontakt zu regionalen Unternehmen knüpfen. Insbesondere mit denen, die an unserer Forschungsarbeit interessiert sind. Unsere Forschungsschwerpunkte liegen zu Zeit bei der Erfassung von Gegenständen und großen Anwendung, wie zum Beispiel Filmsets. Wir forschen und arbeiten an einer besseren Erfassung und Bearbeitung der Geometrie. Insbesondere CGI (Computer Generated Images) spielt hierbei eine wichtige Rolle.
Ressourceneffizienz, nur das Herstellen was der Kunde wirklich benötigt. Häufig ist es so, dass der Kunde ein Produkt möchte das X kann und die Unternehmen nur Produkte für X und Y herstellen. Dies würde ich definitiv an allen Produktionsverfahren verändern wollen, keine Ressourcenverschwendung mehr.
Das erste Mal in den Innovations-Truck einzusteigen. Darauf freue ich mich am meisten.
Astronaut, wie die meisten Jungs zu der Zeit denke ich.
Nein eigentlich nicht! Mein ursprünglicher Beruf war Computerspielentwickler. Ich arbeitete unter anderem am Spiel Patrizier II mit. Damals kam es zum Crash des Marktes und ich suchte nach einem krisensicheren Beruf bei dem ich allerdings weiter an dem Thema arbeiten konnte… und so fiel die Entscheidung in Richtung Uni-Laufbahn. Heute unterrichte ich Computerspiele und kann so meinem alten Beruf in gewisser Weise immer noch nachgehen. |
Prof. Dr. Altstädt
![]() Prof. Dr.-Ing. Volker Altstädt leitete von Oktober 2000 bis Dezember 2020 den Lehrstuhl für Polymere Werkstoffe an der Universität Bayreuth.
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Unser Lehrstuhl beschäftigt sich mit der Kunststofftechnik, darunter fällt der Werkstoff Kunststoff als Material an sich und zum anderem seine Verarbeitung, beispielsweise im Spritzguss. Zudem beschäftigen wir uns mit seinen Eigenschaften, dazu gehören mechanische und thermische Eigenschaften sowie das Verständnis von Struktur- und Eigenschaftsbeziehungen.
Wir befinden uns in dem Bereich der additiven Fertigung und übernehmen den Part der Bestimmung von Materialeigenschaften additiv gefertigter Bauteile. Wir versuchen durch die Eigenschaftsbestimmung die Fertigungsprozesse zu optimieren, mit dem Ziel die Materialien noch defektfreier herzustellen. Dies dient als Orientierungshilfe, wie man am besten bestimmte Teile druckt und welche Materialien sich dafür besonders gut eignen. Wichtig in diesem Projekt ist, dass wir in einem intensiven Austausch mit den Unternehmen stehen und die richtige additive Fertigungsmethode für ihre Anwendung finden. Für viele KMU ist der Einstieg in die additive Fertigung sehr verwirrend und hierbei erhoffen wir uns, den Unternehmen die beste Orientierungshilfe zu gewähren.
Wichtig ist, dass unsere Themenschwerpunkte den Unternehmen helfen, Produkte am Markt zu platzieren die erfolgreich abgesetzt werden können. Wir orientieren uns dabei sehr an den Bedürfnissen unserer Projektpartner. Als Beispiel haben wir im Projekt ein Unternehmen, welches sich damit beschäftigt, den Materialien von ungenutzten Rettungswesten – die aus Sicherheitsgründen ausrangiert werden müssen – ein zweites Leben zu schenken. Denken wir hierbei an eine alte Rettungsweste aus dem Flugzeug. Zum einem kann man aus dem Material der Rettungsweste eine Tasche fertigen. Jedoch fallen auch hier wieder Reste an und die Frage stellt sich erneut, wie man diese noch verwerten könnte? Mit unseren Verarbeitungs-Methoden helfen wir, dieses Problem zu lösen. Wie kann man effizient produzieren mit dem Ziel, möglichst wenig wegzuwerfen? Die Effizienz steht bei uns vordergründig im Fokus.
Innovativ, da wir von unseren Industriepartnern inspiriert werden, in ihre Fragestellung hinein zu gehen und versuchen Lösungen zu entwickeln. Sehr anwendungsnah und interdisziplinär, da wir mit verschiedenen Lehrstühlen und Hochschulen zusammenarbeiten. Gemeinsam können wir unsere Stärken viel besser herausarbeiten. Jeder blickt mit einer anderen Brille auf die anstehenden Herausforderungen der Kunden. Dies hilft den eigenen Horizont zu erweitern und eine optimale Lösung zu finden.
Wir greifen die Probleme unserer Industriepartner auf – diese versuchen wir gemeinsam im Team zu lösen. Hierbei ist es sehr wichtig, dass unsere Lösungsansätze auch zu den gewünschten Resultaten führen. Der Markterfolg der Industriepartner steht im Vordergrund. Die Motivation ist ganz klar, den regionalen Unternehmen am Markt zu helfen.
Im Sinne von „Industrie 4.0“ brauchen wir eine noch bessere Vernetzung der einzelnen Ebenen der Produktion. Durch bessere Instrumentierung und Vernetzung der Produktionsanlagen können wir die Produktion effizienter gestalten und die Energieverbräuche minimieren. In der Kunststofftechnik werden die Extruder z. B. immer elektrisch beheizt. Alternativ kann man auch mit einer bestehenden Dampfversorgung vorheizen und nur die Temperaturspitzen mit Strom auffangen. Eine effizientere Datenanalyse in Richtung „big Data“ kann in der Zukunft noch viel verändern.
Auf die Projekttreffen mit den Industriepartnern, da hierbei die strategische Ausrichtung festgelegt wird. Wichtig ist es zukünftig, die richtigen Demonstratoren auszusuchen und diese dann bei der Road-Show vorzuführen und zu erklären.
Ein Feuerzeug, einen Gegenstand mit dem ich einen Sichtalarm auslösen kann und ein Messer. |